Gleich spielt's Granada!

Von Sprachirrtümern und Enttäuschungen 

Die österreichische Redewendung „Gleich spielt’s Granada!“ in der Bedeutung „das wird Konsequenzen haben“ bzw. als Ankündigung einer handfesten Auseinandersetzung ist faszinierend, weil man unwillkürlich an das Ende der Reconquista von 1492 denkt, als die Stadt Granada den katholischen Königen zurückgegeben wurde. 

Etymologische Recherchen

Nach erfolglosen Recherchen nach der tatsächlichen Herkunft der Redewendung in diversen etymologischen Lexika und Nachschlagewerken für sprichwörtliche Redewendungen ist es zwei Forumsteilnehmern zu verdanken, dass das Rätsel gelöst werden konnte. Vielen Dank! 

Eine herbe Enttäuschung

Was im empfohlenen Buch „Lexikon der Sprachirrtümer Österreichs“ (toll ;-)) stand, war enttäuschend. Die Redewendung hat weder mit der südspanischen Stadt noch mit dem oben erwähnten historischen Ereignis etwas zu tun. Stattdessen stammt der Ausdruck aus der Soldatensprache und versinnbildlicht die Angst der Soldaten vor einem Granatenhagel. (Kann man sich einen banaleren Ursprung vorstellen?) Gebräuchlich wurde die Redewendung, nachdem Augustin Laras Lied „Granada“ (1935) ein Welterfolg wurde. 

Buchtipp: Sigmar Grüner / Robert Sedlaczek:  „Lexikon der Sprachirrtümer Österreichs“ 

 

Kommentare (1) -

  • Ich finde die Redewendung super!!! Wieder was gelernt!

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